Mediation
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Mediation

Mediation (lateinisch: Vermittlung) ist ein freiwilliges, vertrauliches und strukturiertes Konfliktlösungsverfahren. Dabei entwickeln die Parteien unter Anleitung eines Mediators eigene Lösungen für ihren Konflikt. In der Mediation behalten die Konfliktparteien die Kontrolle über den Prozess und das Ergebnis. Anders als bei einem Gerichtsverfahren, wo eine Drittpartei entscheidet, entwickeln die Beteiligten gemeinsame, individuelle Lösungen. So entstehen Vereinbarungen, die für alle tragfähig sind und auch Themen beinhalten, die in einem rechtlichen Verfahren nicht behandelt werden.

Mediatoren sind verantwortlich für die Prozessgestaltung. Sie sind allparteilich: Sie entscheiden nicht über Richtig und Falsch, sie geben keine Inhalte oder Lösungen vor und sprechen keine Sanktionen aus. Mediation eignet sich sowohl für Arbeits- wie als auch für private Konflikte. Ein grosser Vorteil der Mediation ist, dass sie die Beziehung der Beteiligten verbessert und langfristig schützt sowie die Kompetenz im Umgang mit Konflikten fördert.

Vorgehen

Die Mediation erfolgt nach einem klar strukturierten und bewährten Verfahren - dem Mediationsprozess. Der Mediator/die Mediatorin ist für den Prozessrahmen verantwortlich und sorgt für eine möglichst störungsfreie Arbeitsatmosphäre. Die Medianden äussern innerhalb des Prozesses ihre Themen und Bedürfnisse, erarbeiten auf dieser Grundlage gemeinsame Lösungen, die in einer Vereinbarung festgehalten werden.

1. Kontaktaufnahme

Wenn Sie einen Konflikt haben, bei dem Mediation in Frage kommt, können Sie uns jederzeit unverbindlich anfragen. Am besten vereinbaren Sie einen telefonischen oder persönlichen Termin via E-Mail oder Chat. Im Gespräch können die ersten Fragen besprochen werden, insbesondere ob Mediation in Ihrem Konflikt die richtige Methode ist. Alle involvierten Parteien müssen sich auf die Mediation einlassen können. Wenn ein persönliches Gespräch zwischen den Parteien bereits sehr schwierig ist, kann unter Umständen eine Drittperson vermitteln und versuchen abzuklären, ob die andere Partei mit einer Mediation einverstanden wäre.

2. Vorbereitung / Zusammenarbeitsvereinbarung

In der Mediation ist ein Vorgespräch über die Inhalte des Konflikts nicht in jedem Fall notwendig. Der Mediator/die Mediatorin muss diesen nicht kennen, um den Prozess anzuleiten. Ausnahmen sind komplexe Fälle mit vielen Teilnehmenden und einer hierarchischen Struktur, bspw. bei einem Konflikt im Arbeitsumfeld. Hier muss sorgfältig geklärt werden, wer der Auftraggeber ist und wer alles am Prozess teilnimmt. Vor dem Start der Mediation senden wir den involvierten Parteien eine Zusammenarbeitsvereinbarung, welche die wichtigsten Punkte regelt wie Organisation, Mitwirkung und Honorar.

3. Sammlung der Konfliktthemen

Die eigentliche Mediation startet nach einer kurzen Einführung mit der Themensammlung. Die Medianden erzählen einzeln, wie sie den Konflikt erleben. Sie erzählen aus ihrer höchstpersönlichen Sicht, aus der Vergangenheit und der Gegenwart und auch von den Hoffnungen für die Zukunft. Der Mediator/die Mediatorin fasst mit eigenen Worten das Gehörte zusammen und notiert für alle Teilnehmenden sichtbar die Themen, die angesprochen werden.

4. Interesse und Bedürfnisse der Medianden

Das Herzstück der Mediation ist die Phase der Interessen- bzw. Bedürfnissammlung. Jede Person hat spezifische Interessen und Bedürfnisse, die für die Konfliktlösung herausgearbeitet werden müssen. Im Unterschied zu Positionen, die auf einer schwarz/weiss-Logik aufbauen, können Interessen auf verschiedene Weise erfüllt werden und bereiten den Weg für die Lösungsfindung. Der Mediator/die Mediatorin fragt in dieser Phase genau ab, was für jede der anwesenden Personen in einem spezifischen Thema wichtig ist und was für die Person von besonderer Bedeutung ist.

5. Lösungsoptionen

In dieser Phase haben sich die Parteien soweit angenähert, dass sie für die Lösungsfindung zusammenarbeiten. Die einzelnen Interessen und Bedürfnisse dienen als Basis für die kreative Suche nach Lösungsoptionen. Der Mediator/die Mediatorin eröffnet diese Phase mit einer oder mehreren Kreativitätstechniken. Diese helfen, die oft im Konflikt angewendeten engen Denkmuster zu überwinden. Es wird ein kreatives Umfeld geschaffen, in der Lösungsmöglichkeiten frei gesammelt werden können, ohne dass sie bewertet werden.

6. Bewertung der Optionen / Einigungsprozess

Wenn ein bunter Strauss an Lösungsoptionen vorliegt, werten die Parteien mit Unterstützung des Mediators/der Mediatorin aus, welche Optionen am ehesten in Frage kommen und erstellen daraus ihre eigene Favoritenliste. Meistens müssen die einzelnen Lösungen nachverhandelt, bzw. konkretisiert werden. Wichtig ist, das die Lösungen spezifisch, messbar und realistisch umsetzbar sind.

7. Vereinbarung / Umsetzung

Der Abschluss der Mediation ist die Vereinbarung unter den Parteien. Dieser erfolgt schriftlich - entweder in Form eines rechtlich verbindlichen Vertrags oder in einer gemeinsamen informellen Erklärung. Sie fasst das Ergebnis der Mediation zusammen sowie evtl. offen gebliebene / ungelöste Fragen und zeigt die nächsten Schritte auf. Ausserdem regelt sie die Vertraulichkeit: Was wird wem vom Ergebnis der Mediation preisgegeben?

8. Nachsorge

Falls die Medianden dies wünschen, ist eine Nachsorge möglich. Sie dient dazu, sicherzustellen, dass die getroffenen Absprachen eingehalten werden und eventuelle Unklarheiten oder neue Konflikte frühzeitig erkannt und bearbeitet werden können. Die Nachsorge hilft, die Nachhaltigkeit der Mediation zu gewährleisten und den langfristigen Erfolg der Vereinbarungen zu sichern.

Teilnehmende

An der Mediation nehmen die Medianden und der Mediator / Co-Mediator teil. Die Medianden sind alle Personen, die im Konflikt direkt involviert sind. Das können zwei oder mehrere Personen sein.

Vorteile

Selbstbestimmt
In einer Mediation wird ein Konflikt umfassend angegangen und gelöst, während auf dem Rechtsweg oft nur ein Teilbereich davon behandelt werden kann. Die Medianden erarbeiten individuelle, passende Lösungen, die nicht nur die Sach- sondern auch die Beziehungsebene betreffen.

Bezahlbar
Die Mediation ist kostengünstiger als ein Gerichtsverfahren, ein Schiedsverfahren oder auch eine außergerichtliche Konfliktlösung mit Hilfe anwaltlicher Vertreter.

Zeitnahe Lösungen
Eine Mediation kann zu zeitnahen Lösungen von Konflikten bei überschaubarem Aufwand führen. Termine können ohne grosse Vorlaufzeit rasch vereinbar werden. In der Regel genügen wenige Sitzunen zum Abschluss einer Vereinbarung mit den Medianden. führt zu sehr raschen Lösungen von Konflikten bei geringem Aufwand. Termine für eine Mediation

Beziehungsschützend
Die Mediation schützt die Beziehungen der Medianden, sie baut Konflikte ab, anstatt zu verschärfen (wie z.B. in einem Gerichtsverfahren). Die weitere Aufrechterhaltung von persönlichen und geschäftlichen Beziehungen wird dadurch vereinfacht.

WIN-WIN
Konfliktsituationen können einvernehmlich und zukunftsorientiert gelöst werden. Sie richten sich nicht nach Gesetzestexten aus der Vergangenheit, sondern an der Situation der Gegenwart, des eigenen Verständnisses des Konflikts und der eigenen Selbstbestimmung.

Zeitbedarf

Die Dauer einer Mediation ist je nach Komplexität eines Konfliktes unterschiedlich lang. In der Phase 2 wird eine Zeitplanung aufgestellt werden. Auf Wunsch wird die Umsetzung der Vereinbarung nach einer von den Parteien definierten Zeitspanne im Rahmen einer Nachsorge mit Unterstützung der Mediator:innen überprüft und wenn nötig angepasst.

Kosten

Die Kosten einer Mediation werden üblicherweise zu gleichen Teilendurch die Medianden getragen. Die Kosten richten sich nach dem zeitlichen Umfang der Mediation (siehe unsere Stunden- und Tagessätze)

Häufige Fragen

Was bedeutet Freiwilligkeit bei der Mediation?

Die Mediation ist ein freiwilliges und außergerichtliches Verfahren das zur Konfliktlösung angewendet wird. Bei einer Mediation versuchen mehrere streitende Parteien, die Medianten genannt werden, mit Hilfe eines speziell ausgebildeten allparteilichen Dritten, dem Mediator, eine einvernehmliche Regelung ihres festgefahrenen Konflikts zu finden.

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